Am Donnerstag, 21. September 2023, fielen 23 Mitglieder des DFVG einschließlich Bürgermeister in Lyons-la Foret in der Normandie ein-allerdings in friedlicher Absicht Wir wurden von unseren Gastgebern wieder sehr freundlich aufgenommen. Die Unterbringung erfolgte wie üblich privat, wobei sich die bestehenden Freundschaften weiter vertiefen konnten.
Am Freitag führte uns das Programm nach Vernon zu dem weitgehend unbekannten „Ortsteil“ Buschdorf. Dort fanden sich nach dem 2. Weltkrieg deutsche Raketenforscher aus Peenemünde ein, die nicht nach USA oder Russland verschleppt wurden, und bildeten dort mit ihren Familien eine integrierte Kolonie.(1) Im naheliegenden Wald wurde ein Forschungszentrum nach dem Muster von Peenemünde aufgebaut, wo gemeinsam mit französischen Ingenieuren verschiedene „ friedliche“ Raketen entwickelt wurden, als Grundlage für die spätere Europarakete Ariane.
Der Abend brachte den ersten gesellschaftlichen Höhepunkt, eine Volksmusiktanzparty Unsere Grafrather Geigenmusik gestaltete den ersten Teil, die französische Band aus der Normandie den zweiten. Die deutsch-französisch gemischten Tanzpaare tobten sich leidenschaftlich auf dem Parkett des gemeindlichen Saales Salle des Fetes bis in die frühen Morgenstunden aus.
Am Samstag wurde das Mittagsmal in der Küche des Salle des Fetes gemeinschaftlich gekocht. Im Rahmen des Kurzempfangs des Bürgermeisters Thierrie übergab Markus Kennerknecht unser Gastgeschenk.(2) Als Gegengeschenk erhielten wir Kopien eines Filmes über Lyons-la Foret, den wir im Rahmen unseres Filmabends vorführen werden.
Der kulturelle Höhepunkt ergab sich am Abend beim Kammerkonzert mit dem
Die beiden Bürgermeister
Streichquartett „La maison illuminee“ in der alten Kirche St. Denis am Ortsrand von Lyons Der Tiroler Geiger und Dirigent Oswald Sallaberger hat das dortige „La maison illuminee“, ein Kammerensemble auf höchstem Niveau aufgebaut. Hauptwerk des Abends war das „Stabat Mater“ von Pergolesi, bei dem das Streichquartett durch ein Cembalo ergänzt wurde. Beatrice Gobin (Sopran) und Albane Carrere (Mezzo) haben die zwölf ergreifenden Sätze mit traumhaft sicherer Intonation, wunderbarem Timbre und und perfekter Begleitung durch „La maison illuminee“ vorgetragen. Als stürmisch geforderte Zugaben gab es die Wiederholung des letzten Satzes und –als letztem Höhepunkt – die Bearbeitung eines Satzes aus „Ma mère l‘oye“ für Streichquartett. Dieser bekannte Zyklus wurde von Maurice Ravel komponiert, der einige Jahre seines Lebens in Lyon-de-Foret verbracht hat. Ein Hörgenuss für alle!
Die Sonntagsfahrt nach Amiens hat uns zuerst zu den Hortillonages geführt, ein Feuchtgebiet, mit fruchtbaren Gärten das mit Kanälen erschlossen wird.. Die Bootsfahrt auf kleinen Booten erinnerte an die Kanäle im Spreewald.(3) Nach einem opulenten Mittagessen besichtigten wir als Abschluss einer kompetenten Führung die großartige gotische Kathedrale, die die doppelte Größe der Kathedrale Notre Dame in Paris aufweist.
Unser Besuch fand das Ende im privaten Rahmen.
Wir blicken auf einen tollen Besuch im Rahmen der Partnerschaft Grafrath- Lyons-la Foret zurück – unser Beitrag zur Deutsch- Französischen Freundschaft.
Klaus Nerlich